Angewandte Kunsttherapie
Wenn innere als auch äußere Lebensbilder erstarrt sind, bieten sich Verfahren der bildenden Kunst, wie das Malen, Zeichnen, Plastizieren an, um kreative Fähigkeiten zu entwickeln und andere Zugangswege zu sich selbst zu erschließen.
Die Therapie :
- wirkt stabilisierend
- ist handlungsorientiert
- fördert die Eigenwahrnehmung
- deckt Ressourcen auf
- ist klientenzentriert
Maltherapie nach Prof. Dr. Dr. Riedel und Christa Henzler
Dabei kommen 4 Wirkfaktoren zusammen: Beziehung, Gestaltung, Symbolisierung und Besprechung.
Die Therapeutin stellt dabei einen positiv wohlwollenden, angstfreien Raum zur Verfügung, in dem es den Teilnehmer*innen ermöglicht wird, sich während des Malvorganges spielerisch und schöpferisch sowie ohne Leistungsdruck zu erleben.
Während des Gestaltungsvorganges haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, von sich aus aktiv den vielschichtig mit der Krankheit verbundenen Gefühlen entgegenzutreten.
Belastende Gefühle werden begreifbarer, sie bekommen eine Farbe, ein Gesicht.
Gleich im Anschluss findet die Bildbesprechung statt.
Körpertherapie
Die Körpertherapie ist darauf ausgerichtet,( wieder ) in Kontakt zum eigenen Körper zu kommen und ein Verständnis für die Zusammenhänge und Ursachen körperlicher Symptome zu entwickeln.
Dabei geht es auch darum, über die Eigenwahrnehmung eine positive emotionale Beziehung zu seinem Körper anzubahnen, Handlungsfähigkeiten wiederzuentdecken und Beziehungsfähigkeiten zu fördern.
Körper als Ressource in der Therapie – das sind Wahrnehmung, Haltung, Empfindung, Berührung, Bewegung, Mimik, Gestik, Stimme.
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF) ist eine dreidimensionale physiotherapeutische/ergotherapeutische und logopädische Behandlungsmethode, die bei Patienten aller medizinischen Fachbereiche Anwendung findet, bei denen das Bewegungsverhalten durch eine Erkrankung, Verletzung, Operation oder Degeneration gestört ist.
Definition
Die PNF nutzt sowohl Exterozeptoren (Sensoren, die Reize verarbeiten, die von außen auf den Körper treffen), Telerezeptoren (Augen und Ohren) und vor allem Propriozeptoren, um natürliche, physiologische Bewegung anzubahnen. Propriozeptoren sind Muskel-, Gelenk- und Sehnenrezeptoren, die Informationen über die Haltung und Bewegung des Körpers an das Zentrale Nervensystem weiterleiten. Ziel der PNF-Physiotherapie ist es, durch verstärkte Stimulation der Sensoren das neuromuskuläre Zusammenspiel, also das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln, zu fördern und damit physiologische Bewegungsmuster zu erleichtern (Fazilitation), die im Zentralnervensystem abgespeichert sind. In der praktischen Anwendung führt der Therapeut mit dem Patienten ein dreidimensionales, physiologisches Bewegungsmuster an einem Körperabschnitt, der weitestgehend gesund ist, gegen einen angepassten Widerstand aus. Dieses gesunde Bewegungsmuster wird vom Zentralnervensystem als ein Teil eines komplexen Bewegungsmusters (Gesamtbewegungsmuster), wie zum Beispiel einer Phase des Gangablaufs erkannt. Daraufhin sendet das Zentralnervensystem die entsprechenden Informationen für die Muskelaktivität an alle anderen Körperabschnitte. Dieses Überfließen der Aktivität in andere Körperabschnitte wird Irradiation genannt. Man spricht auch von einer gezielten, gangtypischen Irradiation, da die Gesamtbewegungsmuster des Gehens nach der sensomotorischen Entwicklung als Kind im Zentralnervensystem abgespeichert werden.
Die Methode
Die PNF ist ein physiotherapeutisches/ergotherapeutisches Analyse- und Behandlungskonzept. Man kann das Bewegungsverhalten eines Patienten im Vergleich mit physiologischer Bewegung analysieren, dann gemeinsam mit dem Patienten Ziele für eine Verbesserung des Bewegungsverhaltens setzen und daraufhin die Behandlung planen. Die PNF hat das Ziel, pathologisch veränderte Bewegungsabläufe wieder zu physiologischen (gesunden) Bewegungsabläufen zurückzuführen. Sie nutzt die Tatsache, dass die physiologischen Bewegungsmuster der Körperabschnitte und die Gesamtbewegungsmuster (Musterkombinationen im Gehen) im zentralen Nervensystem abgespeichert sind. Alle Bewegungsmuster zeichnen sich durch eine festgelegte Dreidimensionalität aus. Bei den Bewegungsmustern der Arme und Beine ist in physiologischen Mustern immer auch eine beugende oder streckende Komponente des Ellbogens bzw. des Kniegelenks dabei. In der praktischen Anwendung wählt man einen sich möglichst physiologisch bewegenden Körperabschnitt aus und führt mit genau festgelegten taktilen Reizen ein physiologisches Bewegungsmuster aus, indem man den Patienten aus der korrekten Vordehnung des Musters gegen einen angepassten dreidimensionalen Widerstand bis in die Endstellung des Musters bewegen lässt. Während der Durchführung werden Berührungs-, Druck-, Muskeldehnungs-, Sehnenspannungs- und Lagesinnrezeptoren gezielt gereizt. Des Weiteren achtet man auf eine physiologische Muskelaktionsfolge des behandelten Körperabschnitts. Die summierten Reize des Bewegungsmusters werden über das periphere Nervensystem zum zentralen Nervensystem (ZNS) geleitet. Dort wird ein einzelnes Bewegungsmuster als ein Teil eines Gesamtbewegungsmusters erkannt, woraufhin das ZNS die entsprechenden Aufträge für eine muskuläre Aktivität in alle anderen am Gesamtbewegungsmuster beteiligten Körperabschnitte sendet. Es kommt zur physiologischen Irradiation in die Körperabschnitte, die vorher von der Bewegungsstörung betroffen waren. Physiologische Bewegung wird fazilitiert (angebahnt). Sobald die gesunden Reaktionen in geringem Ausmaß sichtbar sind, wird direkt an dem betroffenen Körperabschnitt mit PNF-Bewegungsmustern und Behandlungstechniken gearbeitet. Die Behandlung findet befundorientiert in Ausgangsstellungen statt, die in der sensomotorischen Entwicklung des Patienten vorkommen. Diese sind Rückenlage, Seitlage, Bauchlage, Vierfüßlerstand, Sitz, Stand, Bärenstand usw.
Behandlungsziele
- Muskelspannung normalisieren (z. B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren) = fazilitieren
- Fördern der motorischen Kontrolle
- Fördern der Mobilität
- Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft
- Fördern der Geschicklichkeit, Koordination
- Wiederherstellung gesunden Bewegungsverhaltens
Quelle: Wikipedia
Handrehabilitation (Weitergeleitet von Handtherapie)
Als Handrehabilitation oder Handtherapie wird eine ganzheitliche Behandlung der Hand bzw. oberen Extremität zur Wiederherstellung nach Verletzungen, Erkrankungen und Fehlbildung und der Rehabilitation in das gesellschaftliche und berufliche Umfeld bezeichnet. Sie wird von spezialisierten Ergo- und Physiotherapeuten durchgeführt und richtet sich an Patienten mit Handerkrankungen oder -verletzungen aus dem orthopädischen, traumatisch-chirurgischen, rheumatologischen und neurologischen Bereich. Die handtherapeutische Behandlung kann konservativ, prä- oder postoperativ erfolgen und zielt darauf ab, die physiologischen Funktionen der Hand wiederherzustellen bzw. bestmöglich zu erhalten. Dazu zählen Greiffunktion, Feinmotorik, Beweglichkeit, Koordination und Geschicklichkeit, Kraft und Schmerzfreiheit.
Handtherapeuten
Ergo- oder Physiotherapeuten, die sich zum Handtherapeuten haben weiterbilden lassen, besitzen ein umfassendes theoretisches Wissen bezüglich Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie der Hand. Sie haben die fundierten praktischen Fähigkeiten erworben, um Erkrankungen sowie Verletzungen im Bereich der Hand, unter Einbindung des gesamten Bewegungsapparates, adäquat und kompetent zu behandeln. Zudem sind sie in der Lage, psycho-soziale Probleme der jeweiligen Patienten zu erfassen und mit in die therapeutische Vorgehensweise einfließen zu lassen.
Handtherapeuten können dem Patienten seinen Krankheitsprozess erklären und daraus mit ihm gemeinsame Strategien entwickeln, die den Patienten in eine aktive Therapie und Rehabilitation einbinden. Solche Vorgehensweisen, im Sinne einer Eigentherapie „außerhalb der therapeutischen Praxis“, helfen, den Therapieerfolg zu optimieren.
Die gut geschulten Handtherapeuten zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche Fachkompetenz aus, die direkt an evidenzbasiertes Wissen gekoppelt ist. Damit werden sie zum direkten Bindeglied des Handchirurgen und aller an der Handtherapie- und Handrehabilitation beteiligten Berufsgruppen. Auch können sie im Sinne einer Supervision ihr Vorgehen am Patienten hinterfragen und daraus neue Behandlungsstrategien entwickeln. Somit tragen sie im Wesentlichen zur Qualitätssicherung und Steigerung des Qualitätsstandards für jegliches handtherapeutische Handeln bei.
Handtherapeutische Behandlung
Um ursachengerecht behandeln zu können, wird nicht nur die Hand des Patienten in die therapeutische Diagnostik mit einbezogen, sondern der Mensch als Ganzes. Somit gehören auch die Befundung des Vegetativums, der Wirbelsäule, des Nervensystems sowie die gesamte Bewegungskette des Arms in den Fokus des Handtherapeuten.
In der Behandlung wendet der Therapeut zum Beispiel manualtherapeutische Techniken, ödem reduzierende Techniken, Narbenbehandlung, Behandlungstechniken an Muskeln, Sehnen und Faszien an. Stabilisationstraining, Anleitung zu Eigenübungen, Patientenschulung, Spiegeltherapie, Training der „Aktivitäten des täglichen Lebens“ (ADL) sowie lokale, segmentale und zentrale Schmerztherapie. Außerdem ist die Anfertigung von individuellen Hand-Schienen in der Handtherapie inbegriffen.
Die Handtherapie stellt keinen separaten Abrechnungspunkt der Krankenkassen dar, weshalb der Arzt eine Ergo- oder Physiotherapie verordnen muss.
Mögliche Krankheitsbilder
Die Krankheitsbilder der Handrehabilitation/Handtherapie kommen in der Regel aus den medizinischen Fachgebieten der Orthopädie, Chirurgie, Rheumatologie, Traumatologie und Neurologie.
Zu den Krankheitsbildern gehören:
- Sehnenverletzungen (z. B. Nachbehandlung nach Kleinert oder Hammerfinger)
- Überlastungssyndrome
- Rheumatoide Arthritis
- Arthrose/Rhizarthrose
- Thermische Verletzungen
- Periphere Nervenverletzungen
- Nervenkompressionssyndrome
- Morbus Dupuytren
- Zustand nach Frakturen (z. B. Distale Radiusfraktur oder Abrissfraktur) und Luxationen
- CRPS/Schmerzsyndrome
- Verletzungen der oberen Extremitäten
- Operative Eingriffe an der Hand
- Hautabdeckungen
- Amputationen/Replantation
- Postoperative/posttraumatische Ödeme
- Schreibkrampf
Quelle: Wikipedia
Ortho-Konzept
Das Ortho-konzept© ist ein wissenschaftlich fundiertes, ganzheitliches Behandlungskonzept, aufbauend auf der strukturellen Osteopathie und den Erkenntnissen der modernen amerikanischen und europäischen Chiropraktik.
Die Grundlage des Konzeptes ist nicht die Entwicklung neuer Techniken, sondern die Symbiose aus den aussagekräftigsten „manuellen“ Diagnosetechniken als Voraussetzung für ein effizienzoptimiertes Therapiekonzept, das mittels der sichersten osteopathischen und sanftesten chiropraktischen Techniken in der Lage ist, Funktionsstörungen im Körper zu sanieren und zwar schnell und dauerhaft.
In der 10jährigen Entwicklungsarbeit des Konzeptes haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, nicht nur die sichersten und praktikabelsten Techniken zu selektieren, sondern ausschließlich Techniken zu verwenden, deren Funktionalität dank der modernen Biomechanik stets bewiesen werden kann.
Der Grundsatz unseres Konzeptes ist dabei immer die Sichtweise des Menschen in seiner Gesamtheit bzw. als funktionelle Einheit, weg von der „Dawos“-Therapie, das heißt wir behandeln nicht nur „da wo’s weh tut“, sondern ausschließlich in den „anatomischen Ketten“!
So ist es heute bewiesen, dass der Körper auf jede Funktionsstörung immer als Ganzes reagiert und keinesfalls nur im Bereich der auslösenden Störung, das heißt eine iliosakrale Funktionsstörung kann bei einem Patienten zu einem Reizknie führen, bei einem anderen aber Kopfschmerzen oder z. B. eine Kiefergelenksproblematik hervorrufen. Daher kann eine Therapie auf lange Sicht nur erfolgreich sein, wenn genau diese Zusammenhänge mittels adäquater Untersuchungstechniken ermittelt und entsprechend durch sichere Techniken behandelt werden. Das Wissen um diese Kompensationsmuster, die sich aus den anatomischen Zusammenhängen ergeben und die weitestgehend einem bestimmten Muster folgen, umfasst dabei nicht nur orthopädische, posttraumatische und postoperative Prozesse, sondern vielmehr auch internistische und neurologische Störungen aufgrund der engen Beziehung von Wirbelsäule und Nervensystem und dem Nervensystem wiederum als Schaltstelle des Gesamtorganismus.
Die zentrale Stellung im ORTHO-konzept© nimmt daher die Columna vertebralis ein. Wie schon D. D. Palmer 1895 beobachtete, führt eine Funktionsstörung in einem Bewegungssegment im Laufe der Zeit zu entsprechenden Funktionsstörungen in anderen Abschnitten des Körpers, aufgrund resultierender Kompensationsmuster. Dies betrifft aber nicht nur die anderen Abschnitte der Columna vertebralis, sondern den gesamten Organismus. Wie D. D. Palmer bereits beobachtete, führen Fehlstellungen im Bereich der Wirbelsäule zu Funktionsstörungen der segmentalen peripheren Nerven und somit über vegetative efferente Nervenbahnen zu Störungen in den Organfunktionen. Somit setzt das ORTHO-konzept© nicht nur am muskuloskelettalen System an, sondern bietet auch einen hervorragenden Therapieansatz bei internistischen und neurologischen Störungen unklarer Genese.
Bobath Konzept
Grundlagen und Begründer des Konzepts
Ansatz
Das Konzept wurde ab 1943 von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Ehemann, dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath, entwickelt. Das Bobath-Konzept basiert auf neurophysiologischen und entwicklungsneurologischen Grundlagen und orientiert sich an den Ressourcen des Patienten. Beide, Karel und Berta Bobath, legten schon damals großen Wert darauf, dass die angewandten Methoden und Techniken immer mit den neuesten neurologischen Erkenntnissen übereinstimmen. Dieser Anspruch bietet große Chancen in der Weiterentwicklung des Konzeptes selbst und gleichzeitig einen Grund für Kritik am Konzept.
Grundlegende Annahme und Vorgehensweise
Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisationsfähigkeit“ (Plastizität) des Gehirns, das heißt, dass gesunde Hirnregionen die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben neu lernen und übernehmen können. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die mit konsequenter Förderung und Stimulation des Patienten durch alle betreuenden Personen neu gebahnt werden können.
Die Bobaths erkannten die Möglichkeiten, die sich durch die Plastizität des Gehirns ergeben. Verloren gegangene Funktionen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, können durch Vernetzung und Intensivierung anderer Hirnbereiche wiedererlangt werden. Hierzu werden Bewegungssequenzen durch repetitives Üben (ständiges Wiederholen) wieder „eingeschliffen“. Das heißt, es werden intakte Verbindungen (Synapsen) zwischen den Nervenfasern rekrutiert, so dass neuronale Funktionsverbände aufgebaut werden, um die motorische Funktion herzustellen. Die Behandlung beeinflusst die Partizipationsebene als auch die Struktur- bzw. Funktionsebene (ICF und ICFcy).
Hemiplegiker neigen häufig dazu, ihre gelähmte (mehr betroffene) Körperseite – bis zur völligen Leugnung – zu vernachlässigen und ihre Einschränkungen umso mehr mit ihrer beweglichen (weniger betroffenen) Körperseite zu kompensieren. Solche einseitigen Bewegungen helfen dem Patienten jedoch nur vordergründig, da die mehr betroffene Seite nicht die Möglichkeit erhält, neue Informationen zu empfangen und zu verarbeiten. Das Gehirn erhält somit nicht die Aufgabe, sich umzustrukturieren. Stattdessen besteht auf Grund asymmetrischer Bewegungen eher die Gefahr, schmerzhafte Spastiken zu entwickeln. Das Hauptprinzip des Bobath-Konzepts bezieht dagegen die mehr betroffene Körperseite immer wieder in Alltagsbewegungen ein, indem sie sensorisch stimuliert wird, um sie in ihren Bewegungen mit der weniger betroffenen Körperhälfte in Einklang zu halten.
Patienten für das Bobath-Konzept
Das Bobath-Konzept wird von Therapeutinnen und Therapeuten der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sowie von Ärzten und Ärztinnen und Pflegepersonal, optimalerweise in berufsübergreifender Zusammenarbeit angewandt. Eingesetzt wird das Bobath-Konzept in der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen mit zerebralen Bewegungsstörungen, sensomotorischen Störungen und neuromuskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Multipler Sklerose, intrazerebraler Blutung, Schädel-Hirn-Trauma, Erkrankungen des Rückenmarks, Enzephalitis, Hirntumoren, Morbus Parkinson und peripheren Nervenschädigungen.
Zunächst wurden nur Säuglinge und Kinder mit angeborenen Bewegungsstörungen (Kinder mit Zerebralparese) „nach Bobath“ behandelt. Das Konzept fußt auf dem Verständnis für die Entwicklungsphysiologie und auf der Neurophysiologie. In den 1960er Jahren wurde das Konzept auf die Pflege und Therapie erwachsener Patienten ausgedehnt. Heute stellt es das erfolgreichste und weltweit anerkannte Behandlungskonzept für Menschen mit Bewegungsstörung infolge einer neurologischen Erkrankung dar.
Patienten mit Hirnschäden und zentralen Lähmungen galten noch vor einigen Jahren als Pflegefälle. Durch gezielte pflegerische und therapeutische Maßnahmen können sie heute durchaus erfolgreich rehabilitiert werden.
Die Erkrankung, bei der das Bobath-Konzept am häufigsten angewandt wird, ist der apoplektische Insult bzw. der Schlaganfall (Hirninfarkt), der mit einer Halbseitenlähmung (Hemiplegie) einhergeht oder die verschiedenen Erscheinungsbilder Cerebral Parese sowie Erkrankungen mit verschiedenen hypotonen Erscheinungsformen wie der spinalen Muskelatrophie.
Die Zahl der Patienten mit ischämischen (durch Minderdurchblutung bedingten) Insulten (Anfällen), die die akute Phase des Krankheitsgeschehens überleben, nimmt in den letzten Jahren erheblich zu. Sofortiges Einsetzen der Bobath-Therapie und veränderte Gestaltung der Krankenpflege nach dem Bobath-Konzept verbessern die weiteren Aussichten dieser Patienten im Hinblick auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL).
Quelle: Wikipedia
Perfetti
Das Konzept der „Kognitiv Therapeutischen Übungen“ wurde von Prof. Carlo Perfetti (Italien) für HemiplegiepatientInnen bzw. für PatientInnen mit neurologischen Erkrankungen entwickelt. Anfang der siebziger Jahre begann er mit der Erarbeitung des Konzeptes.
Das Therapiekonzept besagt, dass man alle Fähigkeiten des Menschen (wie Bewegung, Wahrnehmung und geistige Leistungen) nicht isoliert betrachten darf. Sie sollten eine funktionelle Einheit darstellen und einen Erkenntnisprozess (= Kognition) ermöglichen.
Nur über eine funktionierende Wahrnehmung erhält das ZNS Informationen vom Körper und der Umwelt, die es für die Planung und Ausführung der Bewegung benötigt. Für die Bewegung spielt daher die Wahrnehmung eine große Rolle. Bei der Rehabilitation muss die Neugestaltung des Systems zuerst im ZNS erfolgen, wobei „Rehabilitation“ als ein Lernprozess unter pathologischen (= krankhaften) Bedingungen verstanden werden kann.
Indem ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Elemente (z. B. Perfetti-Stäbchen, Perfetti-Tabellone) gelenkt wird, sollen PatientInnen gezielt lernen, ihre Fähigkeiten der Wahrnehmung einzusetzen, um krankhafte Verhaltensweisen (zum Beispiel muskulären Widerstand gegen passive Bewegungen) zu kontrollieren.
Kinesiologisches Tape
Bei einem kinesiologischen Tape (oder Physio-Tape) handelt es sich um ein elastisches, selbstklebendes, therapeutisches Tape aus einem dehnbaren, textilen Material, auf das ein Polyacrylatkleber aufgebracht ist. Unter Anwendung spezieller, unterschiedlicher Techniken („Taping“) wird dieses Tape auf die Haut aufgebracht und soll dort unterschiedliche Wirkungen er zielen. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht bestätigt.
Taping-Methode
Die ursprüngliche Taping-Methode wurde entwickelt aus fernöstlichem Gedankengut und Philosophien und basiert z. T. auf den Prinzipien der Kinesiologie. Die der Methode eigenen Techniken von Kenzo Kase sind inzwischen sowohl von ihm selbst erweitert, als auch von einigen Herstellern, Ärzten und Physiotherapeuten besonders in Europa in weiten Teilen modifiziert, verändert und aufgrund der nun größeren Erfahrungswerte mit neuen Techniken erweitert und ergänzt worden. So existieren inzwischen verschiedene Techniken für die Bereiche Prophylaxe, Sportphysiotherapie, Sporttraumatologie, Schmerzmanagement, Orthopädie, Lymphologie, Neurologie, Innere Medizin, Gynäkologie, Podologie, Ergotherapie, Logopädie und Faszientherapie.
Es gibt eine Vielzahl von Anbietern unterschiedlicher Schulungs- und Seminarangebote, die sich an professionelle Anwender wie Ärzte, Sportmediziner, Orthopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten richten. Das Erlernen der korrekten Technik bzw. die korrekt durchgeführte Technik gilt als essentiell für den Erfolg der Therapie. Nichtsdestotrotz gibt es immer mehr Produkte und technische Information, die Laien zum Selbst-Tapen angeboten werden.
Einsatzgebiete
Indikationen (Beispiele):
- Rückenschmerzen (z. B. Lumbago, HWS-Syndrom, Ischialgie)
- Muskelverletzungen und -beschwerden (Zerrungen, Faserrisse, Atrophien, Tonusveränderungen, Dysbalancen)
- Schulterbeschwerden (z. B. Impingementsyndrom der Schulter, Schulterinstabilitäten, Supraspinatussehnensyndrom, Zustand nach Schulterluxationen)
- Gelenkbeschwerden (z. B. Bandverletzungen, Instabilitäten, Arthrose, Schwellungen)
- Sehnenbeschwerden (z. B. Sehnenscheidenentzündungen, Insertionstendopathien, z. B. Achillodynien, Epikondylitis, Patellaspitzensyndrom)
- Überlastungsschäden an Muskeln, Bändern und Sehnen
- Fehlhaltungen, Haltungsschwächen, Fehlstellungen (z. B. Skoliose)
- Kopfschmerzen, Migräne
- Neuropathien, Multiple Sklerose
- Lymphabflussstörungen (primäre und sekundäre Lymphödeme), Aszites
- Faszienbeschwerden (z. B. Dysfunktionen)
- Prävention diverser Beschwerden
Quelle: Wikipedia